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SAACKE GmbH modernisiert Herzstück der Hamburger H&R Ölwerke Schindler GmbH

Raffinerie-Umrüstung: Flexible und effiziente Erweiterung auf Mischfeuerung

SAACKE GmbH modernisiert Herzstück der Hamburger H&R Ölwerke Schindler GmbH

Raffinerie-Umrüstung: Flexible und effiziente Erweiterung auf Mischfeuerung

Die H&R Gruppe, ein international aufgestelltes Spezialchemie-Unternehmen, investiert in die Zukunft ihres Hamburger Standorts. Die SAACKE GmbH aus Bremen wurde mit der Modernisierung und Umrüstung auf Erdgas-Mischfeuerung der Vakuum-Destillationsanlage, einem etwa 50 Jahre bestehenden Herzstück der H&R Ölwerke Schindler, beauftragt. Nach dem Umbau können nun je nach Verfügbarkeit und Kosten Erdgas sowie weitere Brennstoffe aus dem Produktionskreislauf eingesetzt werden. Eine ausgeklügelte Brennstoffstufung und die automatisierte Steuerungstechnik sorgen für sicheren Betrieb und reduzierte Emissionen. Ein erheblicher Teil der Produktions-Nebenöle wird nun nicht mehr wie bisher verbrannt, sondern zu Spezialprodukten weiterveredelt. Mit einer geschätzten Amortisationszeit von zwei Jahren hat das Werk mit relativ geringem finanziellen Aufwand vor allem an Flexibilität, Wertschöpfungstiefe und Prozesseffizienz gewonnen.

Raffinerien weltweit durchleben zurzeit schwierige, volatile Marktbedingungen und auch die zukünftige Entwicklung ist nur schwer vorhersehbar. Eine erfolgversprechende Strategie ist es daher, flexibler zu werden, um schneller agieren zu können und die Effizienz aller Prozesse kontinuierlich zu verbessern. Die H&R Gruppe verfolgt eben diese Ziele mit der systematischen Analyse ihrer Produktionsabläufe und der Realisierung von Projekten mit hohem Optimierungspotenzial. Ihre Spezialitäten-Raffinerie H&R Ölwerke Schindler in Hamburg blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück; das Verwaltungsgebäude aus den 1920er Jahren zeugt noch davon. Heute entstehen an diesem Standort über 400 petrochemische Spezialitäten für die Industrie, unter anderem Schmierstoffe, kennzeichnungs­freie Weichmacher, Paraffine, technische und medizinische Weißöle aus Rückständen der Kraftstoffgewinnung von bis zu 800.000 Tonnen pro Jahr. Die Vakuum-Destillationsanlage ist für eine Ofen-Feuerungsleistung von 20 MW ausgelegt. Der Ofen wurde im Jahr 1966 errichtet und nun konzeptionell modernisiert. Ziel war es, durch den Einsatz von Erdgas und weiteren thermisch nutzbaren Reststoffen, flexibler zu werden, einen höheren Automatisierungsgrad zu erreichen und dabei noch die Gesamtemissionen zu senken.

"Es war klar, dass die Umrüstung aller Brenner auf Mischfeuerung keine leichte Aufgabe sein würde", so Dieter Köhler, Projektleiter bei H&R. "Auch konnten wir kaum ergänzende Unterlagen zur Verfügung stellen. Der ursprüngliche Hersteller des Ofens stand nicht zur Verfügung. Daher brauchten wir einen Partner mit viel Erfahrung." Hierauf konnten die Experten von SAACKE tatsächlich verweisen: Mit mehr als 80 Jahren Firmentradition, über 300 Ingenieuren und deutscher Produktion ist SAACKE in der Branche als innovativer "Problemlöser" bekannt. Insbesondere, wenn es um Energieeffizienz und alternative Brennstoffe geht, ist der Spezialist für Feuerungsanlagen gefragt.

42 Erdgaslanzen und 14 Brenner: komplexer Umbau in nur einer Woche
"Für den Ofen von H&R haben wir die vorhandenen Kondensatöl-, Heizöl- und Faulgas-Brenner für zusätzliche Erdgasmischfeuerung aufgerüstet, und zwar so, dass die NOx- und CO-Grenzwerte jederzeit eingehalten werden. Das können wir im Engineering mit unserer Brennstoffstufung sozusagen feinjustieren", erklärt Bernhard Rieger, Projektleiter bei SAACKE. Insgesamt 42 Erdgaslanzen und 14 Zünd- und Pilotbrenner, alle dazu­gehörigen Gasversorgungsstrecken sowie eine komplett erneuerte Steuerungs- und Überwachungstechnik optimieren nun die gesamte Anlage. Dabei stand für den komplexen Umbau vor Ort nicht mehr als eine Woche zur Verfügung. Ein weiterer guter Grund, einen erfahrenen und verlässlichen Partner zu wählen.

Umbau und Implementierung sind gemäß Planung komplett reibungslos verlaufen. Das Projekt wurde für alle Beteiligten erfolgreich abgeschlossen. Wertschöpfungstiefe und Ressourceneffizienz der Raffinerie haben sich durch diese Prozessoptimierung deutlich erhöht, getreu der H&R Motivation "Öl ist zum Verbrennen viel zu schade"; die Wirtschaftlichkeit und Flexibilität beim Brennstoffeinsatz bringen eine Kostenersparnis durch Ersatz von Öl durch Erdgas von circa 30 Prozent. Durch die automatisierte Steuerungstechnik sind zudem Arbeits- und Anlagensicherheit gestiegen; insbesondere sind die relevanten Normen, wie EN 746-2 und EN 61508, jetzt erfüllt. Für die Mitarbeiter von H&R hat sich ebenso einiges getan: Die Anlage lässt sich nun sicherer und komfortabler bedienen, hat eine höhere Ausfallsicherheit durch eine moderne Flammenwächter-Überwachung und die Zündbrenner. Dies macht etliche Kontrollgänge und manuelle Zündungen überflüssig.

2.750 Tonnen COpro Jahr eingespart
Zudem hat die neue Mischfeuerung einen weiteren Effekt: Wird Erdgas genutzt, sinken die CO2-Emissionen im Schnitt um 20 Prozent. Damit wurden im ersten Jahr seit Inbetriebnahme bereits 2.750 Tonnen CO2 eingespart. "Wichtig sind uns eine gute Nachbarschaft und die sehr gute Zusammenarbeit mit den Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden", so Dr.-Ing. Guido Breidenich, Geschäftsfeldleiter Technik und Genehmigungs­management bei H&R. Daher gibt es eine freiwillige Selbstverpflichtung zur CO2-Minderung, die das Werk im Rahmen der Umweltpartnerschaft mit der Stadt Hamburg aufgestellt hat. Wenn sich die H&R Gruppe also Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschonung, Arbeitssicherheit und Qualität in die Leitsätze schreibt, hat die Raffinerie in Hamburg mit diesem Projekt gleich alle Ansprüche auf einmal erfüllt. Guido Breidenich fasst es so zusammen: "Es lohnt sich in jeder Hinsicht zu modernisieren. Wir haben die Wertschöpfung unserer Raffinerie vorangetrieben und können in Zukunft schneller auf den Markt und die Wünsche unserer Kunden reagieren."

 

Die H&R AG ist ein international agierendes Spezialchemie-Unternehmen mit mehr als 1.400 Mitarbeitern. Die Entwicklung und Herstellung von chemisch-pharmazeutischen Spezialprodukten auf Rohölbasis und von Präzisions-Kunststoffteilen bilden das Kerngeschäft. Die H&R Ölwerke Schindler GmbH betreibt eine Spezialitätenraffinerie in Hamburg. Errichtet wurde sie 1920 als Anlage zur Produktion von Grundölen, hochwertigen Spezialölen für die Turbinen- und Automobilindustrie sowie Weißölen.

 

Die SAACKE GmbH wurde 1931 als CSÖ Carl SAACKE Ölfeuerungsgesellschaft mbH gegründet. Bereits 1934 brachte das Unternehmen den ersten Brenner für den maritimen Einsatz auf den Markt. Inzwischen gehört die Firma zu den führenden Spezialisten für Feuerungstechnik und komplette Anlagensysteme. Im Jahre 2002 brachte SAACKE mit der Gas Combustion Unit erstmalig eine Neuentwicklung zur Sicherung der Flüssiggastransportschiffe auf den Markt. Seitdem hält das Unternehmen die Marktführerschaft in diesem Segment. 

The SAACKE mission:
most available power
at lowest possible
emissions.