Biebesheim / Bremen, 20. Juni 2019 – Das Unternehmen Kunert Wellpappe, mittelständischer Verpackungsspezialist aus dem hessischen Biebesheim, und Vertreter der SAACKE GmbH aus Bremen, spezialisiert auf industrielle Feuerungstechnologien und Lösungen des Energiemanagements, begrüßten am Kunert-Standort eine Delegation bestehend aus Repräsentanten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), des Umweltbundesamtes, des Regierungspräsidiums Darmstadt und des TÜV Hessen. Im Fokus des Arbeitstreffens stand die Besichtigung der Feuerungsanlage, insbesondere unter dem Aspekt der hier erzeugten Emissionen. Über 100.000 industrielle Gewerbebetriebe verfügen hierzulande über solch stationäre Verbrennungsanlagen, um zum Beispiel Dampf für die Produktion zu erzeugen. Kunert gilt in der Branche als ein Vorreiter in puncto Umweltschutz und modernisierte mit der Unterstützung von SAACKE seinen Brenner, sodass dieser gegenüber vergleichbaren Anlagen derzeit die niedrigsten Stickoxid-Werte in ganz Europa erzielt. Eine Performance, von der sich die Politik vor Ort selbst überzeugen wollte.
Schon heute die Emissionslimits von übermorgen unterschreiten
Mit der Modernisierung machen sich die Hessen fit für die Zukunft: Denn im Juli 2019 tritt die 44. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz in Kraft. Zudem gelten ab 2021 in der EU nicht mehr unterschiedliche landesspezifische Gesetzesvorgaben, sondern aufgrund der sogenannten besten verfügbaren Techniken (BVT) strengere gemeinsame Emissionsgrenzwerte. Mit seinem Engagement unterschreitet Kunert bereits heute schon die Limits von übermorgen: Das erklärte Ziel von ≤ 50 mg/Nm3 bei gleichbleibender Feuerungsleistung wurde sogar noch übertroffen, denn die Anlage arbeitet sicher unter 30 mg/Nm3 (bezogen auf 3 % O2) mit serienmäßiger Abgasrückführung. Die Einsparung entspricht etwa den NOx-Emissionen, die 1.000 Diesel-PKWs pro Jahr verursachen. Gleichzeitig wurde der CO2-Ausstoß um 50 Tonnen reduziert – einem Volumen, das im Durchschnitt fünf Menschen jedes Jahr emittieren. SAACKE begleitete das Vorhaben von der ersten Beratung über die Konzeption und Fertigung des Brenners bis zur Inbetriebnahme aus einer Hand. „Das gesamte Projekt von der Analyse bis zur Umsetzung verlief reibungslos und innerhalb weniger Monate. Die Anlage läuft seitdem einwandfrei und mit sauberer Flamme“, erklärt Gerhard Meffert, Technischer Leiter bei Kunert.
Gesetzesvorgaben und Technik-Know-how in Einklang bringen
Sven Gose, zuständig für die Abteilung Technologie und Entwicklung bei SAACKE, betont: „Zum Schutz der Umwelt müssen wir viel niedrigere Emissionswerte bei der Verbrennung fossiler und alternativer Brennstoffe erreichen, als gesetzlich vorgegeben. Unsere individuelle Systemlösung erreicht extrem niedrige Stickoxid-Werte – und zwar bei geringem Sauerstoff-Überschuss, ohne Kohlenmonoxid-Emissionen und bei üblichen Feuerraumabmessungen. Die erprobte Technik wird viele Anlagenbetreiber dazu bewegen, dem Beispiel der Firma Kunert zu folgen.“ Dies sei von Bedeutung, denn trotz der Fortschritte bei erneuerbaren Energien werden auch die fossilen Rohstoffe weiterhin zum Energiemix zählen – Tendenz steigend: Die Internationale Energieagentur geht in ihrem World Energy Outlook 2018 davon aus, dass der globale Erdgasbedarf bis 2040 um 45 % steigen wird. Andere Staaten sind angesichts dieser Perspektive bereits einen Schritt weiter: In den urbanen Regionen Chinas, etwa in Peking, gelten schon heute strengere Emissionsgrenzen als jene, die derzeit seitens der EU mit den BVT-Vorgaben ab 2021 geplant sind. SAACKE Anlagen unterschreiten die chinesischen Stickoxid-Vorgaben sogar noch, die Ingenieurskompetenz für eine noch sauberere Industrie ist demnach vorhanden. „Die Teilnehmer aus der Politik waren angesichts der präsentierten Messergebnisse positiv überrascht, denn die gelieferten Erkenntnisse veranschaulichen die Möglichkeiten, die sich dem Gesetzgeber auch in Deutschland und Europa bieten“, so SAACKE Experte Sven Gose.
Grünere, effizientere und sicherere Produktion
Mit seinem Know-how ergänzte SAACKE bei Kunert den rund um die Uhr in Betrieb befindlichen Großwasserraumdampfkessel um einen TEMINOX Ultra-Low-NOx-Erdgasbrenner mit 6 MW Feuerungsleistung inklusive Steuerungssoftware se@vis pro V3.00. Die Produktion wird dadurch nicht nur umweltschonender, sondern auch effizienter und sicherer. Denn dank des intelligenten Feuerungsmanagements werden alle Prozesse transparent: Variable Betriebsmodi, umfangreiche Datenanalysen und eine Fernwartung geben Aufschluss über die optimale Auslastung der Kesselanlage und beugen Störfällen vor. Der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Kunert ist stolz auf die Investition in die Zukunft und unterstreicht: „Die Reduzierung von Umweltbeeinträchtigungen zählt bei uns seit jeher zur festen Firmenphilosophie. Die fast 50 Jahre alte Feuerungsanlage zur Herstellung von Dampf wäre bei uns bald aus der Wartung gelaufen. Schnell waren wir uns einig, dass wir bei einer Modernisierung auf die bestmögliche Technik zurückgreifen wollen, um sowohl unserer ökonomischen als auch gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Wünschenswert wäre es, wenn Förderungen für umweltschonende Projekte künftig bekannter und einfacher zu finden wären – hier sollten Politik und Wirtschaft noch stärker an einem Strang ziehen.“ Der Vorschlag von SAACKE, bei nächster Gelegenheit auch eine Anlage mit noch höherer Leistungskapazität unter den Aspekten der Emissionen und technischen Machbarkeiten zu besichtigen, fand bei allen Anwesenden großen Anklang.
Die Kunert Wellpappe Biebesheim GmbH & Co. KG ist Teil der Kunert Gruppe mit 18 Standorten und insgesamt 1.900 Mitarbeitern in Europa und Asien. Die gesamte Unternehmensgruppe produziert pro Jahr 300.000 Tonnen Hülsen, Verpackungen aus Wellpappe und Kantenschutz sowie über 225.000 Tonnen Hülsenkarton.
Die SAACKE GmbH ist spezialisiert auf thermische Prozesse und Anlagen im industriellen sowie maritimen Energiemanagement-Bereich und zählt auf diesem Feld zu den Weltmarktführern. Das mittelständische Familienunternehmen wurde 1931 gegründet und beschäftigt insgesamt etwa 1.200 Mitarbeiter, darunter gut 450 Ingenieure und Techniker. Es hat Produktionsstandorte in Bremen, Kroatien, China und Argentinien sowie ein weltweites Service- und Vertriebsnetz. Zentrale, Hauptproduktion sowie Forschung und Entwicklung befinden sich in Bremen.
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