DNV GL klassifiziert hybrides Multistream Scrubber System von SAACKE
Klassifizierung erhöht Planungssicherheit für Betreiber von Abgaswäschern
Seit heute ist es offiziell: Die Klassifizierungsgesellschaft DNV GL zertifizierte den auf Rußtrennung im Trockenverfahren basierenden Abgaswäscher aus dem Hause SAACKE. Damit kann die neuartige Anlage, die in 2013 erstmalig auf dem Tanker MT Levana der Carl Büttner Reederei installiert wurde, künftig ohne Einschränkungen betrieben werden. „Viele Scrubber von Marktbegleitern arbeiten derzeit mit Sondergenehmigungen. Damit besteht für den Betreiber das Risiko, die Investition nicht amortisieren zu können. Mit der Klassifizierung für unseren patentierten Scrubber erhalten die Betreiber finanzielle Planungssicherheit“, erklärt Peter Breidenich, Business Director SAACKE Marine Systems.
Hintergrund zur verstärkten Scrubber-Nachfrage: Die International Maritime Organization (IMO) schreibt die schrittweise Senkung des Schwefelanteils in Abgasen vor. Dementsprechend werden diese Grenzwerte ab Anfang 2015 in den Emissionskontrollgebieten (ECA), unter anderem in der Nord- und Ostsee, auf den Wert gesenkt, der mit einem Dieselkraftstoff mit 0,1 Prozent Schwefel erzielt werden kann. Weltweit wird das Limit außerhalb der ECAs ab dem Jahr 2020 auf 0,5 Prozent Schwefel im Kraftstoff reduziert. Um diese Ziele zu erreichen, kann statt der kostspieligen Verwendung von schwefelarmem Kraftstoff ein Abgaswäscher installiert werden.
Unterschreitung der IMO-Grenzwerte: Schwefelfilterrate von bis zu 99 Prozent
Das Abgasreinigungssystem von SAACKE besteht im Wesentlichen aus dem Schwefelwäscher sowie einem vorgeschalteten Rußabscheider– dem sogenannten VentSep. Auf diese Weise werden deutlich geringere Schlammbildungen durch Rußrückstände im Waschwasser erzielt. Die VentSeps reduzieren ebenfalls deutlich die Verschmutzungsrate in den Abgaskesseln.. Darüber hinaus erreicht der SAACKE Scrubber, der sowohl im Open Loop sowie im Closed Loop (als Hybrid-System) operieren kann, eine Schwefelreduktion im Abgas von bis zu 99 Prozent. „Da es sich hierbei um einen Prototypen handelt, nahm der Klassifizierungsprozess etwa ein Jahr in Anspruch“, resümiert Peter Breidenich. In diesem Zeitraum wurde die strikte Unterschreitung der IMO-Grenzwerte überprüft sowie die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen für die Aufschaltung von Abgasströmen nachgewiesen. „Bei zukünftigen Installationen sollte sich der Klassifizierungsprozess jedoch deutlich verkürzen, da die Anlagenausstattung auf der MT Levana bereits sehr umfangreich und eine Ausweitung der aufgeschalteten Abgasanlagen damit eher unwahrscheinlich ist“, so Breidenich.
